SPIEKEROOG EXKURSION vom 22.09. bis 24.09.2022
ZUSAMMENWACHSEN Wie kann ein gutes Zusammenleben zwischen Mensch, Meer, Pflanzen und Tieren angesichts von Klimawandel und Meeresspiegelanstieg gelingen? Im Forschungsprojekt Gute Küste Niedersachsen werden in Reallaboren Handlungsund Managementmöglichkeiten zum ökosystemstärkenden Küstenschutz erarbeitet und getestet. Im Teilprojekt sozio-ökologische Systeme werden gemeinsam mit Akteur*innen alternative räumliche Konzepte für die zukünftige Gestaltung der Küsten entwickelt und deren sozial-ökologische Auswirkungen bewertet. Dies geschieht in partizipativen Methoden, die Befragungen, Fokusgruppen und Workshops mit den beteiligten Akteur*innen in der Region einschließen. Neben Menschen stehen auch die Interessen von Tieren und Pflanzen im Mittelpunkt, deren Lebensräume es zu erhalten und zu stärken gilt. Diese menschlichen und nicht-menschlichen Wesen und Dinge, weiterhin als Aktanten bezeichnet, werden neutral und gleichermaßen wichtig betrachtet, um einen unbefangenen Blick auf die Beziehungen untereinander zu generieren. Um diese komplexen Beziehungen zu verstehen, wird eine neue Methode erprobt, mit der die raum-zeitlichen Zusammenhänge der Aktanten grafisch veranschaulicht werden. Die Methode der Gaiagraphie basiert auf der Gaia-Hypothese von Lynn Margulis und James Lovelock aus den 70er Jahren, in der alles Leben auf der Erde als eigner lebender Organismus beschrieben wird. Bei diesem neuartigen Ansatz, entwickelt von Alexandra Arènes, Jérôme Gaillardet und Bruno Latour geht es nicht um eine maßstabsgetreue Wiedergabe eines Ortes, sondern vielmehr um ein raum-zeitliches Beziehungsgefüge der Aktanten untereinander. Ziel des Workshops ist es, die raum-zeitlichen Zusammenhänge von Menschen, Tieren, Pflanzen und nicht lebenden Dingen wie Boden oder Wasser auf Spiekeroog zusammen mit interessierten Anwohner*innen zeichnerisch darzustellen. Weitere Details siehe Aushang!