Das Rheinische Revier, gelegen im Süd-westlichen Teil Nordrhein-Westfalens, gilt als das größte Braunkohlerevier Europas. Die Tagebaue HAMBACH, GARZWEILER und INDEN spielen dabei noch eine aktive Rolle. Der Ausstieg der Kohleförderung wird politisch aufreibend diskutiert, die Abbaugenehmigung für den RWE-Konzern, als industrieller Vertreiber, wurde jedoch in Teilen bis 2045 freigegeben.
Doch was dann?
Die landschaftlichen Einschnitte sind durch ihre Massivität kaum zu greifen. Hunderte Millionen Kubikmeter Erdbewegungen, Abraum und Kohle, zahlreiche umgesiedelte Gemeinden und künstliche Grundwasserspiegel hinterlassen weitreichende Spuren, die in ihrer Art des zukünftigen Umgangs große Fragezeichen aufwerfen. Das Fluten der „Löcher“ als gängiges, ortsunspezifisches Allheilmittel kann dabei nicht das Ergebnis eines dem Landschaftsraum gerecht werdendem, kontrovers zu diskutierendem Ansatz sein. Weitreichende Faktoren müssen aufgedeckt und zum Wohle der Mitwelt, mit all seinen nutzenden Lebewesen sowie den zukünftigen Nutzungsparametern der stetig wachsenden Ballungsräume, berücksichtigt werden. Das Masterstudio befasst sich aufbauend auf die Erarbeitung theoretischer Grundlagen, mit der Suche nach großmaßstäblichen Landschaftsutopien, mutigen Visionen und „weitergedachten“ Ansätzen bezüglich der Nachnutzung dieser terra insanus im Rheinischen Revier, konkret im vergleichsweise voluminösesten Tagebau Hambach. Die Zeitspanne, in der gedacht werden muss, ist dabei mindestens so weitreichend wie das Bestehen des Tagebaus.
Darüber hinaus wird diese nicht greifbare Landschaft bei einem Tagesausflug kennen gelernt und es wird versucht, diese durch möglichst viele Eindrücke zu verstehen.